Das richtige Licht zu finden ist gar nicht so einfach. Wir starten mit einem kleinen Interview unseres Lichtplaners Yannick Zimmermanns, der kurz und verständlich die Wichtigkeit einer perfekten Lichtplanung erläutert.
Was ist eigentlich das richtige Licht und welche Auswirkungen hat es auf unser Wohlbefinden?
Ich schreibe Licht eine erhebliche Bedeutung für das erzeugen eines „Wohlfühl-Gefühls“ zu. Licht strukturiert und lenkt den Blick auf das Wesentliche. Durch ein gutes Lichtkonzept erhalten nicht nur Kunstwerke einen besondere Aufmerksamkeit. Man kann auch mit Licht ein Kunstwerk gestalten. Das perfekte Licht gibt es gar nicht uniform, denn je nach Einsatzort variieren die Anforderungen stark.
Im Allgemeinen sollte Licht nicht blenden und für den Verwendungszweck ausreichend hell sein.
Die Farbtemperatur im Home-Bereich liegt meistens zwischen 2200 und 3000 Kelvin und im Office Bereich zwischen 3000 und 5000 Kelvin. Zum Beispiel spricht man im Volksmund bei 2200 Kelvin von Warmweiß und 5000K von Kaltweiß, oder Tageslichtweiß. Kaltes Licht soll die Produktivität steigern, wohingegen warmes Licht Gemütlichkeit verspricht. Gerne verweise ich auch auf unseren älteren Artikel – Das Licht und der Wohlfühlfaktor.
Warum ist das richtige Licht wichtig?
Licht ist essenziell für die Darstellung von Farben. Ohne Licht keine Farben, keine Kontraste. Licht und Schatten ist zudem wichtig für die Orientierung und Tiefendarstellung. Sie kennen bestimmt Gastronomiebetriebe, die überall kleine Spotlights installiert haben. Dort läuft man durch einen „Lichtnebel“. Da kann man sich kaum Wohlfühlen, selbst in der Lichtsaison.
Was kostet eine Lichtplanung?
Zunächst gibt es ein Vorgespräch, in dem Umfang, persönliche Vorstellungen, Budgetierung und eine ungefähre Terminierung erfolgt. Dementsprechend erstellen wir ein Angebot, das im Wesentlichen auf den technischen Anforderungen, der angestrebten Komplexität und der nötigen Arbeitszeit beruht. In der Regel können Sie mit 5 % – 10% des erwarteten Werts der Leuchten rechnen.
Worauf sollte man bei Leuchten achten?
Folgende Werte sind für Leuchten und somit für das richtige Licht interessant:
CRI – Colour Rendering Index, der oft auch als Ra – Referenzindex bezeichnet wird. Er beschreibt die Farbwiedergabe der 14 Testfarben nach DIN 6169 und drückt im Endeffekt die Schönheit (Sättigung) der sichtbaren Farben aus. Im Bereich der LED einer der wichtigsten Qualitätsunterschiede.
Lumen – die Maßeinheit der Leistung einer Lichtquelle. Dies im Verhältnis zur Maßeinheit Watt ergibt die Effizienz einer Leuchte. Vereinfachtes Beispiel Glühbirnen 60W = 7W LED = 730-900 Lumen. Dies ist nur ein Näherungswert zur Veranschaulichung. Dabei ist zu beachten, dass je höher der CRI ist je ineffizienter ist eine LED Leuchte.
Kelvin – die Farbtemperatur, vereinfacht ausgedrückt liegen Kerzen bei ca. 1300K (sehr warmes Licht) und Tageslicht bei ca. 5000-6500K (sehr Kaltes Licht). Anders als bei CRI ist es bei LED Leuchten so, dass je kühler das Licht, desto effizienter können die Leuchten gebaut werden.
Candela (die Lichtstärke) und Lux (Beleuchtungsstärke) lasse ich bewusst aus, da dies nun zu sehr ins Detail gehen würde.
Sollten Ihnen Fragen offenbleiben, oder Sie verspüren die Lust einer perfekten Lichtplanung?
Wann ist der geeignete Zeitpunkt einen Lichtplaner hinzuzuziehen?
Ganz klare Sache, so früh wie möglich. Die Elektroplanung sollte immer nach der Lichtplanung erfolgen, da so teure Umbauten und Nacharbeiten entfallen. Folglich werden keine doppelten Arbeiten ausgeführt, oder doch noch Kabel verlegt, weil die Elektroplanung nicht der Lichtplanung entspricht. Eine bessere Kalkulierbarkeit wird gewährleistet.